Mein letzter Beitrag liegt schon eine ganze Weile zurück. Ich war nicht nur körperlich ziemlich am Boden, sondern die schleichende Depression, die erdrückende Lustlosigkeit und die quälenden Selbstzweifel haben mich bis an den Rand des Abgrunds gezogen. Deshalb habe ich mutig beschlossen, mir eine kleine Auszeit zu gönnen, um neue Kraft zu schöpfen und mich intensiv zu hinterfragen, was da mit mir geschieht und warum. Es ist für mich von entscheidender Bedeutung, darüber nachzudenken, was die Auslöser sein könnten. War es der Stress? Habe ich mich überfordert und mir zu viel aufgebürdet? Diese unerbittlichen Fragen stelle ich mir nach jeder tiefen Phase, in der ich versuche, das Licht am Ende des Tunnels wiederzufinden.
In dieser entscheidenden Phase finde ich Trost in der Musik, die mich kraftvoll begleitet. Sie umhüllt mich wie ein schützender Mantel und gibt mir die Energie, die ich aus den tiefsten Klängen verschiedener Genres schöpfen kann. Manchmal ziehe ich mir die Decke über den Kopf, um dem Lärm und der Hektik meiner Umgebung zu entfliehen und etwas Ruhe zu finden. Doch ich achte darauf, nicht in die beunruhigenden Schatten vergangener Flashbacks zu gleiten. Die Einsamkeit und die beruhigende Stille unter meiner Decke bieten mir eine sanfte Umarmung, während ich über die Herausforderungen nachdenke, die mich geprägt haben. Ich bin mir bewusst, dass ich meinen Zustand nicht ändern kann. Jeden Tag lege ich eine Maske an, die mich zu dem macht, was die Menschen sehen wollen: jemand, der weiß, wie das Leben funktioniert, jemand, den man um Hilfe bitten kann, jemand, der anpackt und immer ein Ohr hat, wenn jemand reden möchte. Niemand erkennt, wie unsicher ich manchmal bin. Niemand sieht, dass auch ich Fragen habe, dass ich teilweise die Kraft nicht aufbringe, um zu helfen, und dass ich auch manchmal jemanden zum Zuhören brauche. Nein, so ist es einfacher um sich nicht erklären zu müssen. So war ich schon immer: erst die anderen, dann ich.

Ein Schild, ein Spruch und eine Menge Wahrheit
Wenn ich über mein bisheriges Leben nachdenke, von der Kindheit bis heute, erkenne ich die immense Vielfalt meiner Erfahrungen – sowohl die guten als auch die schwierigen Momente. Ich habe viele Bekannte und Freunde getroffen und auch wieder verloren, habe Höhenflüge genossen und bin schnell wieder gefallen. Die Vergangenheit und deren Umfeld formen den Menschen ein Leben lang. Diesen Spruch habe ich von einem Therapeuten gehört, und ich muss sagen: Er hatte absolut Recht. Es war ein langer Weg für mich, diese Erkenntnis zu akzeptieren. Ich habe mir oft die Schuld gegeben, wenn mein Verhalten in verschiedenen Situationen nicht optimal war. Doch ich habe gelernt, dass diese Gedanken wichtig sind, um zu erkennen, dass ich nicht der Schuldige bin. Das schwarze Schaf !! Werde ich nun langsam wieder zum weißen Schaf ?
Menschen, die hören können, wenn man schweigt. Menschen,
-Nicht bekannt_
die sehen können, dass man
weint, obwohl man lächelt. Menschen, die sich nicht abwenden, wenn man am
Boden liegt. DAS sind Freunde!
Aber ich weiß jetzt genau, was ich tun muss, um wieder Kraft zu tanken und Lebensfreude zu gewinnen. Ich schreibe oder erstelle digitale Bilder, die meine Situationen prägnant erklären. Es fällt mir zwar schwer, mich mitzuteilen und zu offenbaren, was mich beschäftigt und fehlt, doch ich finde auf diese Weise einen Ausdruck. Sobald ich es geschafft habe, meine Gedanken zu teilen, lösche ich das Bild, weil ich nicht möchte, dass es gesehen wird. Es ist einfach verrückt. Dennoch hilft mir das, mich aufzuraffen und nach draußen zu gehen, um frische Luft zu schnappen. Die Kamera fängt die Bilder ein, die ich entdecke, und die Gefühle, die ich dabei erlebe.

Dieses Bild trägt den Namen „AUSBLICK“ und spiegelt die tiefen Gefühle wider, die mich in meinen schwierigsten Momenten begleiten. In Zeiten der der Depression finde ich oft Trost darin, in mein Inneres zu blicken, während ich die aufgewühlten Emotionen mit sanftem Verständnis und Geduld betrachte.
Wenn ich dann losgehe habe ich keinen festes Ziel, frei nach den Motto „DER WEG IST DAS ZIEL“. dieses Mal hat es mich ans Wasser gezogen. Ich bin 9 Km gelaufen und hatte diverse Fotos gemacht. Ich spürte wie es mir gut tat und ich aufblühte und das lächeln zurück kam.
Was macht ihr, wenn ihr das Gefühl habt, in die Schatten einer depressiven Phase zu rutschen? Es ist schwer, mit dem Gefühl der Melancholie umzugehen, und oft scheint das Licht unerreichbar. Seid euch dessen bewusst, dass es in Ordnung ist, Hilfe zu suchen und zu versuchen, den Weg zurück zu finden. Schreibt es mir in den Kommentaren oder schreibt eine Mail
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